Trauben vom Kap: Wein aus Südafrika

Südafrika gilt als eines der ältesten Weinländer außerhalb Europas. Wie sollte es anders sein, haben die Holländer den Weinbau hier eingeführt und zwar Mitte des 17. Jahrhunderts. Dabei wurde einerseits europäischer Wein importiert, andererseits auch der Weinbau in Südafrika vorangetrieben. Vor allem Kapstadt war damals ein riesiger Umschlagplatz, da der Seeweg von Europa nach Indien sich hier traf und daher waren Import und Export des Weines Tür und Tor geöffnet.

Doch auch andere große Weinnationen mischten im Entwicklungsprozess von Südafrika zu einem Weinland kräftig mit. Französische Hugenotten flüchteten Ende des 17. Jahrhunderts nach Südafrika und brachten aus ihrem Heimatland Frankreich fundiertes Wissen im Weinanbau mit, was die Qualität der Erzeugnisse aus den heimischen Anbaugebieten rasch steigern konnte.

Wein Südafika Stellenbosch

Weinanbau in Stellenbosch, Südafrika Quelle: slack12/flickr

Als eines der Zentren etablierte sich die nach einem holländischen Kommandeur benannte Weinregion Stellenbosch etwa 50 km östlich von Kapstadt. Andere berühmte Weinanbaugebiete sind die Regionen Paarl oder Constantia. Allen gleich ist eine schöne Landschaftsgestaltung mit wunderschönen Weinbergen.

Heute ist der Weinanbau ein sehr bedeutender Wirtschafts- und Wohlstandsfaktor für das Land am Kap. Im Jahr 2009 wurden beispielsweise ca. 360 Millionen Liter Wein aus Südafrika in alle Welt exportiert. Dies ist die Hälfte des ingesamt überhaupt produzierten Weines.

Wein aus aller Welt bei Metro

Kleiner Einschub: Ab morgen gibt es in der Metro-Kette bis Mitte Oktober eine große Auswahl an Weinen aus aller Welt günstig zu erwerben. Darunter sind auch einige Parker 90+ Weine. Die regionale Vielfalt ist schier unbegrenzt, es finden sich Weine aus Italien, Frankreich, Spanien, Südafrika, Deutschland, Australien, Kalifornien, Chile, Österreich und Portugal als Rotweine, Weißweine oder Rosés. Gerade zum Einstieg in ein breites Wissen an der weltweiten Weinwelt ist das Sortiment sehr gut geeignet und beinhaltet einige namhafter Weingüter. Der Weg lohnt sich also durchaus.

Wein aus Österreich: Der Weg von ganz unten nach ganz oben

Jedes Ende birgt auch einen neuen Anfang in sich. So hat auch der österreichische Weinanbau einen langen Weg hinter sich, nachdem 1985 der Glykolwein-Skandal die Winzer im Land erschütterte und einen nur sehr schwer zu überwindenden und lange andauernden Imageverlust mit sich brachte.

Der Skandal von 1985

In diesem Skandal ging es darum, dass österreichische Winzer –teilweise wohl systematisch – ihren Wein mit Diethylenglycol panschten, um ihn süßlicher und ätherischer zu machen. Auch deutsche Winzer und Firmen waren daran beteiligt. Das Thema hielt sich sehr lange in den Medien und war daher äußerst schädlich für den Ruf des österreichischen Weinanbaus. Die Folgen waren erwartungsgemäß drastisch, der Export kam fast vollständig zum Erliegen.

Der Weg aus der Krise

Nur war also der gesamte österreichische Weinmarkt gefordert, das ramponierte Image wieder aufzupolieren und musste einige Anstrengungen unternehmen, um das Vertrauen der Verbraucher wiederherzustellen.

Neben einem allgemein verstärkten Bewusstsein für Qualität und Qualitätskontrolle setzte auch ein Umdenken ein. Viele junge Winzer trieben in den Markt und setzten verstärkt auf internationale Rebsorten, wobei die heimischen Weinsorten keineswegs vergessen wurden, die Ausrichtung wurde allgemein breiter angelehnt, was der Weinvielfalt nur gut tat und neue Erfahrungen vermittelte.

Status Quo

Heute ist der österreichische Weinmarkt zwar im Export wieder gestärkt, dennoch im Massenmarkt immer noch sehr schwach aufgestellt, aber zu einem Geheimtipp unter Weinkennern geworden. Das liegt zu einem an der kleinen Gesamtanbaufläche (ca. die Hälfte der Fläche die in Deutschland zur Verfügung steht) und daran, dass von der geringen Ertragsmenge sehr viel Wein im heimischen Markt konsumiert wird. Doch die vorderen Plätze in unterschiedlichsten Vergleichen und Wettbewerben in den letzten Jahren zeigen, dass die Winzer gut arbeiten und Österreich sich zu einer starken Weinregion entwickelt hat. Die kleinen überschaubaren Weingüter und die Strukturierung mit viel Familienbesitz wirken sich dabei keineswegs schlecht aus.

Wenn Sie an interessanten und guten Weinen interessiert sind, lohnt es sich auf jeden Fall noch einmal genauer die österreichische Weinvielfalt zu studieren. Dazu gibt es sicher auch hier noch einmal Gelegenheit.

Qualitätssystem für Weine aus Spanien

Nicht nur Deutschland, auch Spanien hat sein Qualitätssystem für den Weinverkauf. Dieses gilt als äußerst transparent und verbraucherfreundlich, jedoch muss sich ein Freund spanischer Weine erst einmal ein wenig informieren, um die Bezeichnungen einordnen zu können. Daher wollen wir hier einen kurzen Überblick liefern. Dazu vergleichen wir es auch immer mit deutschen oder internationalen Begrifflichkeiten, um Ihnen eine Einordnung zu ermöglichen.

Wein Spanien

Weinfässer in Spanien

Der unterste Bereich im Qualitätssystem wird von dem „Vino de Mesa“ (VdM) gebildet und entspricht in etwa dem deutschen Tafelwein. Hier finden sich also größtenteils einfachere Weine. Beim „Vino de la Terra“ (VdlT/Landwein) müssen sowohl Rebsorten als auch Herstellungsart dann bestimmten Anforderungen genügen. Diese Weine kommen aus fest definierten Regionen, die auf dem Etikett gekennzeichnet sind. Danach beginnt dann das Gebiet der Qualitätsweine, bei denen dann natürlich höhere Anforderungen herrschen. Los geht es mit der Kategorie „Vino de Calidad con Indicación Geográfica“ (VCIG). Zu dieser Kategorie passt kein deutsches Äquivalent, denn hier werden Weine aus Gebieten verzeichnet, die in nächster Zeit aufsteigen können. Sozusagen eine Zwischenstufe für Erzeugnisse aus ambitionierten Weinanbauregionen. Allerdings wird diese Einstufung kaum genutzt. Im Gegensatz zu der „Denominación de Origen“ (DO). Dies ist die gebräuchlichste Einstufung der spanischen Qualitätsweine und wird nur für Weine aus Gebieten mit gesetzlich geschützten Anbaugebieten verwendet. In Frankreich entspricht es dem A.O.C.( Appellation (d´Origine) Contrôlée) , im Italien dem D.O.C. (Denominazione di Origene). Noch höher ist die „Denominación de Origen Calificada“ (DOCa). Der Unterschied liegt in den noch enger gezogenen Grenzen für die Anforderungen, was bedeutet, das derzeit nur zwei Weinregionen diesen Status behaupten können, Rioja und Priorat.

Als Ergänzung zu den regionalen Weinbewertungen gibt es noch die Bezeichnung „Vino de Pago“, die speziell für bestimmte Weinbergslagen geschaffen, bislang aber kaum vergeben wurde.