Weinbau in Portugal

Wein aus Portugal wird vor allem von erfahrenen Weinkennern geschätzt. Häufig wird mit portugiesischem Wein, der alkoholreiche, im Geschmack likörähnliche  Portwein assoziiert. Dabei wird jedoch die Vielfalt der Weinsorten, die das Land bietet, übersehen. Während im Landesinneren tatsächlich sehr schwere Weine produziert werden, findet man im Norden, mit seinem kühleren atlantischen Klima, leichte, fruchtige Weine, wie zum Beispiel den Vinho Verde.

Weinanbau Portugal Douro Tal

Blick auf das Douro Tal in Portual
Quelle: draculina_ak/flickr.com

Die Rebfläche in Portugal ist mit 300.000 Hektar enorm groß. Auf dieser Fläche vereinen sich fünf Weinbauzonen mit über 40 Qualitätswein-Anbaugebieten. Angebaut werden hier ca. 500 autochthone Rebsorten, die als cartas bezeichnet werden. Wie bedeutsam der Weinbau für Portugal ist, zeigt allein die Tatsache, dass 15 Prozent der werktätigen Portugiesen im Weinbau beschäftigt sind. Zu den wichtigsten roten Weintrauben zählen unter anderem Tourgia Nacional, Tinta Roriz oder Verdehlo. Daneben gelten beispielsweise Bical, Avesso oder Azal zu den bedeutendsten weißen Weintrauben. Eine Besonderheit im portugiesischen Weinbau ist, dass die äußerst seltene Rebsorte Colares angebaut wird. Durch die Reblausplage, die im 19. Jahrhundert alle europäischen Weingebiete befallen hatte, zerstörte nahezu alle Colaresreben. Nur in Portugal konnten diese, heute sehr wertvollen, Weinreben überleben. Grund dafür war, dass die Colaresreben nahe der Atlantikküste nördlich von Sintra angebaut werden, wo der Boden sehr sandhaltig ist. Die Rebläuse, die beinahe zum Verschwinden der Rebsorte geführt hätten, können allerdings im Sand nicht überleben.