Man wollte in Frankreich schon früh die Weine der verschiedenen Regionen vor Fälschungen schützen. Daher begann die Franzosen schon im 19. Jahrhundert Weine nach festgelegten Qualitätskriterien zu klassifizieren, um sie so besser vermarkten zu können. So kam es 1936 zur Einführung des landesweiten Qualitäts- und Herkunftssystem, das seitdem für alle französischen Anbaugebiete gilt. Dieses System beeinflusste auch die Weinrechte der anderen Staaten innerhalb Europas.
Im Wein-Qualitätssystem Frankreichs gibt es vier Kategorien. Jede Kategorie ist an eine Produkt- oder Produktionsvorschrift gebunden. Sie beziehen sich auf die Rebsorten, den Alkoholgehalt, die Weinbereitung und auf vieles mehr. Je anspruchsvoller und detailgetreuer die Vorschriften, desto höher ist die damit verbundene Qualitätsstufe.
4 Qualitätsstufen bei französischen Weinen
Die niedrigste Qualitätsstufe der Tafelwein, „Vin de Table“, gibt als Herkunftsbereich nur Frankreich an. 12% der Weine gehören zu dieser Stufe. Der Landwein „Vin de Pays“ gehört in die nächsthöhere Kategorie, hier wird schon eine größere Region als Herkunftsgebiet genannt. Je kleiner aber die Region, desto höher sind die Anforderungen. Hierzu zählen bereits ein Drittel der zum Verkauf angebotenen Weine. „Vin Délimité de Qualité Supérieure“(VDQS) bildet die dritte Qualitätsstufe. Quantitativ ist sie allerdings nicht von großer Bedeutung, da nur 1% der Weine sich dieser Kategorie zuordnen lassen. Diese Weine lassen sich der höchsten Stufe noch nicht zuordnen, da sie den strengen Anforderungen nicht genügen. Die höchste Stufe „Vin d´Appellation d´Origine Contrôlée“(VAOC/AC) ist die Stufe des Weins mit kontrollierter Herkunftsbezeichnung. Mehr als die Hälfte aller französischen Weine zählt zu dieser Kategorie. Allerdings können die Größe und der Umfang der Appellationen oder AOCs differenzieren. Während es im Elsass oder in der Champagne nur eine AOC gibt, können andere Regionen aus vielen AOCs bestehen, die untereinander noch abstufbar sind. Je kleiner ein Gebiet ist, desto höher ist die Qualitätsstufe. In manchen Anbauregionen gibt es noch zusätzliche Qualitätsbezeichnungen wie „Cru“(Gewächs), „Grand Cru“ (großes Gewächs) oder „Premier Cru“ (erstes Gewächs). Diese Bezeichnungen sind landesweit leider nicht einheitlich.