Prämierung „Beste Bioweine Baden-Württemberg 2012“

In Freiburg wurden auf der 17. ECOVIN-Präsentation erstmals die landesweit besten Bioweine 2012 vorgestellt. Etwa 300 Bioweine sowie Biosekte wurden vor 2 Monaten von einer unabhängigen Jury verkostet. Nun stellte man die Siegerweine im historischen Kaufhaus Freiburg vor. Mit dieser Präsentation sowie Prämierung eröffnete man den baden-württembergischen ÖkoSommer 2012.

Sieht man auf die Ergebnisse zeigt sich, dass Badener und Württemberger sich in nichts nachstehen. Am besten schnitt das Markgräflerland mit 11 Siegerweinen von 9 Weinbauern ab. Dahinter platzierte sich das Schwabenland mit 9 Weinen von vier Bauern und dritter wurde der Kaiserstuhl mit sechs weinen von vier Bauern. Freiburg stellt sich als Vierter mit zwei Siegerweinen auf und aus dem Breisgau und vom Bodensee gewann jeweils einer.

Neben der Prämierung ist zu bemerken, dass erstmals auch die vier ökologischen Anbauverbände vertreten waren: ECOVIN, Bioland, Demeter und Naturland.

Ausgesucht wurden die Gewinner in Kategorien, die sich auf die Speisenfolge eines Menüs bezogen, vom Aperitif bis zum Dessert. Als eine gesonderte Kategorie wurden Weine aus neuen, pilzwiderstandsfähigen Rebsorten, die besonders für Bio-Weinbauern am wichtig sind.

Zwar zeigt sich durch die Verteilung der Prämierung eine Ausgewogenheit der Regionen, jedoch gibt es trotzdem, wie in jedem Jahr, einige Betriebe die durch mehrere Auszeichnungen herausragen. Demnach gewannen die Weingüter Rieger, Schäfer-Heinrich und Andreas Stutz jeweils mit gleich drei Weinen. Mit jeweils zwei Siegerweinen wurden die Betriebe Mißbach, Zähringer, Rinklin, Pix und Hohenbeilstein ausgezeichnet.

Fast 300 Weine wurden durch die von Matthias Wolff, vom Beratungsdienst ökologischer Weinbau des staatlichen Weinbauinstituts Freiburg, geleitete unabhängige Jury verkostet. Organisiert wurde die Verkostung vom ECOVIN-Regionalverband Baden und der Bioland-Weinbaugruppe Baden.

Qualitätsstufen in Deutschland

Nach längerer Abwesenheit melde ich mich wieder zurück. Mein heutiges Thema, das ich letztens in einem Online-Magazin gelesen habe, sind die Qualitätsstufen, in welche Deutsche Weine eingestuft werden.

Tafelwein

Ein Tafelwein oder auch „Deutscher Wein ohne Herkunftsbezeichnung“(Begriff Tafelwein wurde 2009 ersetzt) muss mindestens 8.5 % Alkohol haben. Nach der Anreicherung darf der Gesamtalkoholgehalt nicht über mehr als 12 % verfügen. Ein weiteres Merkmal ist, dass die Gesamtsäure mindestens 4,5 g pro Liter beträgt.

Landwein

Ein Landwein ist ein gehobener deutscher Wein ohne Herkunftsbezeichnung mit anbaugebietstypischem Charakter. Er ist unausgesetzt trocken oder halbtrocken. Auch das Anbaugebiet muss auf dem Etikett auf der Flasche dokumentiert sein.

Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete

Weine die zu 100 % aus einem Anbaugebiet und den dort zugelassenen Rebsorten stammen, nennt man Qualitätsweine bestimmter Anbaugebiete. Auch diese Weine müssen eine amtliche Prüfung hinter sich bringen, damit sie als Qualitätswein gelten. Dem Wein wird dann eine amtliche Prüfungsnummer zugeteilt, die auf dem Etikett angegeben werden muss.

Prädikatswein

Ein Wein, der nur aus einer Rebsorte gekeltert wird, nennt man Prädikatswein. Diese Weine unterschieden sich nur im minimalen Mostgewicht. Dieses minimale Mostgewicht beschreibt die gelösten Anteile im Traubenmost und wird in Grad Öchsle angegeben.

Richtwerte für Prädikatsweine sind:

  • Kabinett, mindestens 73° Öchsle
  • Spätlese, mindestens 85° Öchsle
  • Auslese, mindestens 95° Öchsle
  • Beerenauslese, mindestens 125°Öchsle
  • Trockenbeerenauslese, mindestens 150° Öchsle

Wenn ihr das nächste Mal Wein trinkt, könnt Ihr euch an diesen Beitrag erinnern und wisst dann, auf was ihr achten müsst, wenn ihr bestimmte Qualitätsweine haben wollt.

Deutschland – das aufstrebende Weinland

In den vergangenen Jahren mussten deutsche Weine harsche Kritik aus dem Ausland wahrnehmen. Erst seit kurzem bekommen diese Weine auf dem internationalen Markt vermehrt Anerkennung. Auch bei den deutschen Verbrauchern hatte es der deutsche Wein schwer, in Konkurrenz zu anderen internationalen Weinen zu bestehen. Da die deutschen Winzer aber den Anschluss an die weltweite Qualitätsbewegung erfolgreich bestritten haben, hat sich der Charakter der deutschen Weine weiter verbessert.

Zur Geschichte des deutschen Weinanbaus

Mit den Römern kam der Weinanbau vor etwa 2000 Jahren nach Deutschland. Vor allem in Gegenden in Süddeutschland, wie am Rhein oder an der Mosel, kultivierten sie große Rebanbauflächen. Während der Völkerwanderung und im frühen Mittelalter kam es zum Rückgang des Weinbaus. Wie in anderen Ländern begannen zuerst die Mönche mit dem Rebanbau und der Weinproduktion. Die Anbaumethoden und die Verarbeitungstechniken wurden von ihnen modernisiert. Die deutsche Anbaufläche wurde ständig ausgeweitet, da die Weinnachfrage besonders in den Städten anwuchs. Bis zum 16. Jahrhundert war sie auf 300.000 Hektar angewachsen. Der Weinanbau musste dann im 17. Jahrhundert aber diverse Rückschläge hinnehmen, da viele Anbauflächen durch den tobenden Dreißigjährigen Krieg zerstört wurden. In den folgenden Jahrhunderten ging es nur langsam bergauf. Aber im 19. Jahrhundert florierte das Weingeschäft wieder. Besonders Riesling-Weine von der Mosel, vom Rhein und von der Pfalz hatten Spitzenqualität. Allerdings kam es am Ende des 19. Jahrhunderts zur Reblauskatastrophe und danach folgten der 1. und der 2. Weltkrieg, die auch nicht förderlich für die Weinbranche waren. Nach 1945 beschränkten sich viele Winzer auf Massenweine, die das Image der deutschen Weine international sehr schadeten. Eine neue Generation von Winzern besann sich dann erst in den 1980-er Jahren und es wurde eine Qualitätsrevolution in Gang gesetzt. Inzwischen haben sich die deutschen Riesling-Weine und der rote Spätburgunder weltweit bewährt.

Das wechselhafte Klima

Die deutschen Weingebiete liegen im Grenz- und Übergangsbereich für den Weinanbau, denn die meisten deutschen Weingebiete gehören zu den kühlsten Anbaugebieten der Erde. Das bedeutet, dass die Reben nur noch gerade so ausreifen können und die Periode von Herbst bis Frühling eine kritische für den Weinanbau ist. Dadurch gibt es auch Verluste durch Spätfröste oder erfrorene Rebstöcke im Winter. Diese Grenzlage ist aber auch für sehr charaktervolle, feine Weine bekannt. Die komplexe Aromatik entwickelt sich durch das langsame Ausreifen der Trauben im kühlen Klima. Außerdem verhindert das kühle Klima, dass die wichtige Säure nicht so schnell abgebaut wird. Dies ist für den Geschmack und die Haltbarkeit gleichermaßen von Bedeutung. Die kühlen klimatischen Ausgangsverhältnisse werden aber durch Hanglagen und Steilhänge abgemildert. Somit ist es zwar kühler aber die Sonnenstrahlung ist intensiver. Es wird auch die Wärmespeicherung von Gewässern genutzt. Man benötigt für einen erfolgreichen Anbau nur noch Rebsorten, die zu diesen Witterungsbedingungen passen.

Wein aus Baden – Das Staatsweingut Karlsruhe-Durlach

Um guten Wein genießen zu können, muss es nicht immer ein Wein aus dem Ausland sein. Manchmal findet man tolle Weinbaugebiete direkt vor der Haustür, wie etwa das Staatsweingut Karlsruhe-Durlach.

Das Weinanbaugebiet liegt im am Turmberg, ein 225 Meter hoher Berg im idyllischen Karlsruher Stadtteil Durlach. Der Turmberg, dessen nach Südwesten geneigten Hänge mit Weinreben bepflanzt sind, ist Teil des Anbaugebiets Baden und ein Ausläufer des Schwarzwaldes. Baden gehört als einziges europäisches Gebiet der Weinbauzone B an, was eine höhere Qualität der Weintrauben voraussetzt. Die kalkhaltigen und mineralreichen Böden, die der Turmberg hervorbringt, sind bestens für den Weinbau geeignet.

Seit dem Jahr 1993 ist das Weingut im Besitz der L-Bank. Es wird sehr viel Wert auf den Anbau von traditionellen Weinsorten gelegt.

Zu den Weinsorten, auf die sich das Staatsweingut Karlsruhe-Durlach spezialisiert hat, gehören der Riesling, der Auxerrois, der Grauburgunder, der Spätburgunder, der Weißburgunder, der Muskat-Ottonel oder der Lemberger.

In der Vinothek des Staatsweingutes findet man Weine ab dem Jahrgang 1955. Außerdem wird ein Weinlieferservice angeboten. Darüber hinaus kann man an Weinproben oder Vorträgen zum Thema Wein teilnehmen.

Ein Besuch beim Staatsweingut Karlsruhe-Durlach lohnt sich also allemal, um einige edle Tropfen zu probieren und zu erwerben, sich über Wein zu informieren oder auch einfach nur die traumhafte Umgebung zu genießen.

Deutsche Weine und ihr Qualitätssystem

Weine aus Deutschland erfreuen sich in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit, und das ist unserer Meinung nach eine äußerst positive Entwicklung. Ironischerweise war vor allem der deutsche Markt eine große Schwachstelle im Absatz, die deutschen Weinkonsumenten bevorzugten lieber ausländische Weine, vor allem aus Frankreich oder Italien. Dies ist nun etwas anders geworden, was jedoch nicht nur an geänderten Konsumgewohnheiten liegt. Auch die verbesserte Qualität des einheimischen Weines trägt dazu ihren Teil bei.

Vier Qualitätsstufen

Einen Teil zur veränderten Wahrnehmung hat vielleicht die Anpassung des seit jeher umstrittenen deutschen Qualitätssystemes beigetragen. Die deutschen Weine werden in vier Grundkategorien mit unterschiedlichen Anforderungen unterteilt. Die unterste Ebene ist der sogenannte Tafelwein. Für diese Einstufung reicht es aus, einheimische und zugelassene Rebsorten zu verwenden. Die nächste Stufe sind die sogenannten Landweine. Diese verfügen über einen höheren Alkoholgehalt und sind trocken oder halbtrocken. Interessant ist die dritte Gruppe, die Qualitätsweine bestimmter Anbaugebiete heißt (kurz QbA). Um in diese Gruppe zu kommen, müssen die Weine aus den 13 offiziellen Anbaugebieten in Deutschland kommen. Je nach Anbaugebiet gelten unterschiedliche Regelungen für den Alkoholgehalt, je nachdem was für eine Rebsorte verwendet wird.
Als höchste Stufe schließlich können sich Weine den Status Prädikatswein verdienen. Dabei gibt es weitere Unterkategorien wie Eiswein oder Spätlese, deren genaue Ausführung hier zu weit gehen würde.

Neue Qualitätsstufen “Select” und “Classic” sollen Abhilfe schaffen

Diese Einordnung liest sich zunächst nach guter alter „Made in Germany“-Tradition wie man es von so vielen anderen Produkten kennt, wurde aber oft auch als ein Grund für das Hinterherhinken gegenüber der internationalen Konkurrenz auf dem Weinmarkt ausgemacht. Daher wurde im neuen Jahrtausend eine kleine Anpassung vorgenommen. So sollen mit den Qualitätsstufen „Classic“ und „Select“ bestimmte Profilweine ausgezeichnet werden. Damit sind Weine gemeint, die Eigenschaften einer bestimmten Region besonders genau vertreten. „Classic“ kennzeichnet dabei die typischen, harmonischen Weine aus einem Anbaugebiet. „Selection“ zeichnet noch höherwertige Weine aus, die diese Eigenschaften erfüllen und auch noch größeren Anforderungen, was Anbau und Zubereitung standhalten.

Mit diesen beiden Eigenschaften bekommen Verbraucher eine einfache und transparente Auszeichnung für gute, regionale Weine. Sehen Sie einen der beiden Schriftzüge auf einer Weinflasche können Sie von der Qualität des Weines überzeugt sein, ein gutes Produkt mit regionaltypischem Geschmack zu erwerben.