Die Bodega Iniesta – Corazón Loco

Einer der besten Fußballer dieses Planeten, der 2012 von der UEFA als Best Player in Europe ausgezeichnet wurde, ist unter die Winzer gegangen. Der spanische Nationalspieler Andrés Iniesta vom FC Barcelona investierte in den vergangenen Jahren rund 9 Millionen Euro in den Aufbau eines 120 Hektar großen Weinguts, das sich in seinem Heimatdorf Fuentealbilla in der Weinbauregion Manchuela befindet. Die Bodega Iniesta konzentriert sich auf autochthone Reben, welche auf 800 Meter Höhe wachsen und rund 2.800 Sonnenstunden pro Jahr genießen.

2010 kam der erste Wein der Bodega Iniesta mit dem Namen „Corazón Loco Blanco“ auf den Markt. Doch der Anfang des Weinguts reicht bis weit in die 1990er Jahre, als Vater José Antonio begann auf rund 10 Hektar Wein zu pflanzen. Damals konnte noch niemand ahnen, dass Andrés ein solch erfolgreicher Fußballer werden sollte und dementsprechend in das Weingut investieren könnte. Mittlerweile ist die Fläche auf 120 Hektar angewachsen, auf der die Reben in trockenem Klima und viel Sonne wachsen. Die Bodega wird ökologisch bewirtschaftet und baut vor allem die Sorten Tempranillo , Macabeo, Bobal und Graciano an. Aber auch internationale Sorten wie Chardonnay, Sauvignon Blanc und Petit Verdot befinden sich in den Weingärten der Iniestas.

Obwohl zur Kategorie Einsteigerwein gehörend überzeugt der Corazón Loco Blanco aus den Sorten Verdejo, Sauvignon Blanc und Muscat mit seinem frischen und fruchtigen Aroma und ist mit 5.90 Euro ein echtes Schnäppchen. Man hat das Gefühl die Leichtigkeit des Spiels des spanischen Welt- und Europameisters spiegle sich in diesem edlen Tropfen wieder. Der Corazón Loco ist längst nicht mehr der einzige Wein der Iniestas. Mittlerweile bietet die Bodega Iniesta acht Weine in Rot, Weiß und Rosé an. Man darf gespannt sein, was das Genie und die Kreativität des Spaniers in Zukunft hervorbringen werden. Mit dem Corazón Loco Blanco ist genialer Anfang gemacht.

Qualitätssystem für Weine aus Spanien

Nicht nur Deutschland, auch Spanien hat sein Qualitätssystem für den Weinverkauf. Dieses gilt als äußerst transparent und verbraucherfreundlich, jedoch muss sich ein Freund spanischer Weine erst einmal ein wenig informieren, um die Bezeichnungen einordnen zu können. Daher wollen wir hier einen kurzen Überblick liefern. Dazu vergleichen wir es auch immer mit deutschen oder internationalen Begrifflichkeiten, um Ihnen eine Einordnung zu ermöglichen.

Wein Spanien

Weinfässer in Spanien

Der unterste Bereich im Qualitätssystem wird von dem „Vino de Mesa“ (VdM) gebildet und entspricht in etwa dem deutschen Tafelwein. Hier finden sich also größtenteils einfachere Weine. Beim „Vino de la Terra“ (VdlT/Landwein) müssen sowohl Rebsorten als auch Herstellungsart dann bestimmten Anforderungen genügen. Diese Weine kommen aus fest definierten Regionen, die auf dem Etikett gekennzeichnet sind. Danach beginnt dann das Gebiet der Qualitätsweine, bei denen dann natürlich höhere Anforderungen herrschen. Los geht es mit der Kategorie „Vino de Calidad con Indicación Geográfica“ (VCIG). Zu dieser Kategorie passt kein deutsches Äquivalent, denn hier werden Weine aus Gebieten verzeichnet, die in nächster Zeit aufsteigen können. Sozusagen eine Zwischenstufe für Erzeugnisse aus ambitionierten Weinanbauregionen. Allerdings wird diese Einstufung kaum genutzt. Im Gegensatz zu der „Denominación de Origen“ (DO). Dies ist die gebräuchlichste Einstufung der spanischen Qualitätsweine und wird nur für Weine aus Gebieten mit gesetzlich geschützten Anbaugebieten verwendet. In Frankreich entspricht es dem A.O.C.( Appellation (d´Origine) Contrôlée) , im Italien dem D.O.C. (Denominazione di Origene). Noch höher ist die „Denominación de Origen Calificada“ (DOCa). Der Unterschied liegt in den noch enger gezogenen Grenzen für die Anforderungen, was bedeutet, das derzeit nur zwei Weinregionen diesen Status behaupten können, Rioja und Priorat.

Als Ergänzung zu den regionalen Weinbewertungen gibt es noch die Bezeichnung „Vino de Pago“, die speziell für bestimmte Weinbergslagen geschaffen, bislang aber kaum vergeben wurde.

Spanien: Warum spanischer Wein wieder so beliebt ist

Nachdem wir Frankreich, Deutschland und Italien bereits kurz vorgestellt hatten, fehlt nun nur noch die Vorstellung eines der großen europäischen Weinländer: Spanien. Die Spanier gelten seit jeher als ein Volk der Genießer, die zu Speis und Trank nicht nein sagen. Spanier trinken im Durchschnitt 32 Liter Wein über das Jahr gesehen. Daher hat auch der Weinanbau eine sehr lange Tradition, die mittlerweile 3000 Jahre aufweisen kann. Trotz dieser Tradition ist es noch nicht so lange her, dass der spanische Weinanbau nicht den allerbesten Ruf hatte. Bis auf wenige Ausnahmen galten die iberischen Weinerzeugnisse als eher leicht, harmlos; schlichtweg langweilig und von minderer Qualität. Wie das gesamte Land erlebten auch die Winzer schwere Zeiten unter der Franco-Diktatur. Vor allem der gesteigerte Export der Weine ins Ausland und die damit einhergehende Neuausrichtung des Anbaus nach der Öffnung zu Europa erhöhte die Qualität der spanischen Weine. Auch weil die europäische Gemeinschaft den spanischen Weinanbau finanziell unterstützte.

Dank Förderung schnell Verbesserungen im Weinanbau

Wein aus Spanien Lanzarote

Weinanbaugebiet in Lanzarote, Spanien. (Quelle:marcp_dmoz/flickr)

Die spanischen Winzer nutzten das Geld effektiv und vor allem schnell und setzten auf neuere Techniken in Anbau und Lagerung. Rasch konnten viele Anbaugebiete einen sehr guten Ruf erwerben. Neben der Region Rioja, die auch zuvor schon einen herovrragenden Ruf inne hatte, waren dies untere anderem Toro oder das Priorat. Neben neuer Technologie gab es auch ein Umdenken in der grundsätzlichen Strategie: Weg von der Masse, hin zur Klasse.
Spanien bietet viele äußerst fruchtbare und ergiebige, allerdings schwer zu bewirtschaftende Höhenanbaugebiete. Auch diese wurden von den Weinbauern nach und nach erschlossen und boten eine neue Art von Qualität des Weines. Auch dank diesen neuen Gebieten kann Spanien die größte Weinanbaufläche der Welt vorweisen (auch wenn man sich im Ertrag Italien und Frankreich geschlagen geben muss, was u.a. an den teilweise doch zu trockenen Böden liegt). Stärker als die anderen großen Weinländer Frankreich und Italien konzentriert man sich aber in Spanien auf spezielle einheimische Weinregionen und spart mit dem Anbau internationalen Varianten.

Spanischer Wein: Hervorragender Ruf und große Auswahl

Doch der regionale Wein aus Spanien hat wieder überall auf der Welt einen hervorragenden Ruf und daher ist es auch nur sinnvoll, sich auf diese zu konzentrieren. Für den Weinkenner bieten die spanischen Anbaugebiete eine große Auswahl an Weiß- und Rotweinen gleichermaßen.